Montag, 27. September 2010

Haem gehts

Die letzten paar Tage, die wir in Bangkok verbracht haben, haben wir genutzt um alte Bekannte und bekannte Bars wiederzusehen. Diesmal haben wir euch auch ein Foto vom thailaendischen Kid Rock mitgebracht.


Allerdings ist er weniger ortsfest als zuvor. Wir vermuten, dass er vor den noch haeufiger als vor zwei Monaten praesenten KK und Regenbogenstrumbeln fluechtet. Und in seinem Wohnzimmer hat letztens taetsaechlich sogar jemand telefoniert.
Alles in allem waren die zwei Monate fuer uns sehr schoen. Wir haben viel gesehen und erlebt, einige Seuchen und Heiratsantraege ueberlebt und gut gegessen. Jedoch sind wir natuerlich sehr froh, dass schon bald unser Flieger von Bangkok aus wieder nach Hause geht. Und es endlich wieder Rieslingschorle gebt! Un neie Wei beim Weiprinz!
(Bilder laden wir nach, sobald wir einen weniger schwulen Computer finden der auch das macht, was wir wollen)

Gruss und Kuss
die Buwe

Donnerstag, 23. September 2010

Schlangefrass

Gute Nachrichten fuer alle mitlesenden Giftschlangenhasser. Es gibt ein Exemplar weniger auf dieser Welt. Wir haben es gefressen.
Aber weil wir Buben von solch einem kleinen Schlaenglein nicht satt wurden, haben wir noch Kaenguruh und Krokodil nachgelegt. Mit Pfeffersauce schmeckts am besten! Diese Staerkung war nach einem Tag in Angkor Wat auch bitter noetig. Wir sind die ganzen Tag in dem riesigen Areal herumgeradelt und haben Pyramiden erklommen bei ca 40 Grad. Paelzerbuwe Reisetip: Angkor besichtigt man am besten mit dem Rad. Die meisten lassen sich zwar von einem Tuk-Tuk-fahrenden Teppichhaendler herumkarren (und bescheissen), auf eigene Faust sieht man aber mehr und hat mehr Spass. Beim Verleih (2,5 Dollar) ist jedoch darauf zu achten, dass es ein gscheides Mountainbike mit funktionierender Schaltung und stabilem Sattel ist. Unbedingt vor Vertragsabschluss alles testen. Ausserdem Wasser mitnehmen. Wir haben pro Bu vier Liter Wasser durchgezogen, also kauft euch drei der 1,5 L Flaschen, die es hier gibt, dann seid ihr fein raus. Man kann zwar allerhand Getraenke auf dem Areal kaufen, jedoch zu Mondpreisen. Un en gude Rieslingschorle haen die erschdrecht nit. Hinweise der Wachknechte auf Fahrradverbote sind zu ignorieren. Im Inneren der angeblich gesperrten Areale fahren Massenhaft Einheimische mit Motorrollern umher. Also einfach das Gezeter des Gnoms und das Geschnatter der Verkaeuferinnen mit asiatischer Gelassenheit ignorieren und fest in die Pedale treten!

Wie iwwerall, Stross kabutt

Man beachte das Rumlungeristenhaeusschen rechts am Ufer. In dem Hausschen, wie uebrigens auch in den ganzen Tempeln, liegen einfach ein paar Einheimische herum und pennen. Den ganzen Tag.

Heisel

 
Vum Dach

Innehof

... on the catwalk


Wichtigste Entdeckung allerdings, wir waren schon wieder nicht die ersten paelzer Buwe hier. Diesmal ist uns der Herr Westermann zuvorgekommen.
Langsam leidet unser Material an Ermuedung.

Do helft nur noch ausm Fenschder schmeisse. Fort domit!

Es wird Zeit, dass wir heimkehren. Ausserdem verliert Peter pro Woche einen Hut und Christian eine Socke. Das wird auf Dauer einfach zu teuer.

Samstag, 18. September 2010

"De ganze Daach haen se geraichert

un jetzt schmeissen se Blume un Reis uff de Strooss rum. Is bestimmt schun widder Feierdaach." Sagte Chris zum Peter, kurz bevor wir Hoi An verliessen. Und so war es. Religion ist hier in Suedostasien allgegenwaertig. Die katholische Kirche von Saigon ist selbst an normalen Werktagen voll, ueberall laufen Moenche herum und fast jeder Ladenbesitzer hat einen kleinen Schrein mit Opfergaben, Raeucherwerk und Feuerzeug in seinem Kabuff stehen. Zumindest bevor wir, die groessten Feuerzeugdiebe der Welt, zu Besuch waren. Es gibt sogar eine eigene kleine Religion in Vietnam, die Cao Dai. Die 3 Millionen Anhaenger dieser 1910 gegruendeten Kirche verehren Victor Hugo und Sun Yat Sen als Propheten und spielen dabei auf - wie koennte es anders sein - Ingwergitarren und Reisfloeten.

Abgesehen von der alten franzoesischen Kirche findet man in Saigon viel modernen Beton, Stahl und Glas, vom franzoesischen Flair allerdings kaum mehr etwas. Dafuer um so mehr Dreck. Interessant sind die Museen die objektiv und unparteiisch die Geschichte der heldenhaften Verteidiger des vietnamesischen Volkes schildern. Ebenfalls sehenswert ist die nahegelegene Ebene von Cu Chi, Standort ausgedehnter Tunnelsysteme aus dem zweiten Vietnamkrieg. Durch die wir selbstverstaendlich geschluppt sind. Um dem geschichtsbeflissenen Touristen ein moeglichst authentisches Gefuehl zu vermitteln haben sich Charlies Erben noch was Besonderes einfallen lassen und einen Schiessstand mit den verbreitetsten Waffen des Krieges ausgestattet. Die Gelegenheit die Waffen aus unseren lieb_lingscomputerspielen in natura auszuprobieren liessen wir Buben uns natuerlich nicht entgehen.

M 16
Die gute alte AK 47
M1 Garand

Anschliessend gings weiter nach Kambodscha und zwar nach Phnom Penh, die Welthauptstadt penetranter Bettler und aufdringlicher Tuk-Tuk-Fahrer (Tuk-Tuk = Motorroller-Rikscha). Diese raeudigen Kasper bringen es fertig einem 3 Minuten nachzulaufen um einem seine Dienste aufzuschwatzen. Man kann keine Mahlzeit zu sich nehmen ohne nicht von einem Buch-, Drogen- oder Schambelverkaeufer angelabert zu werden. Einmal kamen in 60 Sekunden 5 dieser Voegel an unseren Tisch, fliegender Wechsel der fliegenden Haendler. Viele jedoch machen sich die Muehe des Verkaufens gar nicht erst, sondern betteln einfach. Selbst kleine Kinder halten mit absoluter Selbstverstaendlichkeit wortlos die Haende auf, sobald sie einen Weissen vorbeilaufen sehen. 
Aber auch nette Einheimische haben wir kennengelernt. Die selbe Geschichte wie ueberall. Jeder dahergelaufene Strolch will dir was aufschwatzen, sobald du aber normale Leute kennenlernst sind die meist sehr nett.
Noch grausliger als die Nachstellungen der Strassenstrolche sind allerdings das Foltergefaengnis Toul Sleng (eine ehemalige Schule) und die kambodschanische Version des KZ's, die Killing Fields. In rund 3,5 Jahren haben die roten Khmer es fertiggebracht 8 Prozent des ganzen Volkes zu ermorden, weitere 16% sind gleichzeitig noch verhungert, so dass am Ende ihrer Herrschaft ein Viertel des Volkes gestorben war!
Und als ob das nicht genug waere haben die Voegel auch noch im ganzen Land alles kaputtgeschlagen, was irgendwie von Wert war.
 
Mittlerweile sind wir in Siam Reap, der Stadt bei Angkor Wat angekommen. Wir planen die 7km dorthin und die Wege auf dem Quadratkilometer grossen Areal mit dem Rad zurueckzulegen. Unser geschaeftstuechtiger Hotelmanager hat uns jedoch gewarnt. Die weite Strecke sei sehr anstrengend und zudem gefaehrlich! Es koennte uns ein Regenschauer heimsuchen und mit Kaelte, Naesse und schwerem Siechtum schlagen. Wir haben ein wenig Angst, wollen uns jedoch von unseren Plaenen nicht abhalten lassen. Katrin kann das Moped haben, falls uns die Seuche dahinrafft.
Ansonsten ist alles beim Alten, weitere Attacken heiratswuetiger Damen konnten erfolgreich, wenn auch knapp (man beachte die Kette), abgeschlagen werden. 
Noch ein paar Postkartenbilder:


Donnerstag, 9. September 2010

Zammefassung

Die letzten Tage haben wir in Hoi An verbracht. Diese historische Hafenstadt am gelben Meer verfuegt ueber zahlreiche Hinterlassenschaften der frueher hier ansaessigen Vietnamesischen, Chinesischen und Japanischen Haendler. Ausserdem einen schoenen Strand an dem zwei Buben sich hervorragend von gefaehrlichen Klettertouren erholen koennen.

Aber wir haben nicht nur gefaulenzt, sondern uns weiter mit der nicht mehr ganz so fremden Kultur vertraut gemacht. Da Vietnamesen im Strassenverkehr unablaessig hupen, haben wir die ganzen 5 KM zum Strand und zurueck unsere Fahrradklingeln betaetigt. Unser einfuehlsames Verhalten war derart erfolgreich, dass uns die folgenden netten Damen an der Hotelrezeption einen tatsaechlich ernstgemeinten Heiratsantrag gemacht haben!
Bei der Erwaehnung dieses garstigen Wortest haben wir natuerlich Hals ueber Kopf die Flucht ergriffen. Ob wir mit unserer neuen Bleibe, mit Doppelbett, aber wirklich soviel gewonnen haben, bleibt dahingestellt.
Inzwischen sind wir in Da Nang gelandet. Nachdem wir mehr als die Haelfte unserer Reise hinter uns haben, ist es an der Zeit fuer ein kleines Resuemee. Folgende wertvolle Erkenntnisse konnten wir gewinnen:

  • Asiaten ernaehren sich von Reis und Radau.Vietnamesen essen ersteren sogar ohne Sauce! Das muss man sich mal vorstellen!
  • In ganz Suedoestasien finden sich verwandte Spezies:
    • Der bereits bekannte Klischeekaschber. Das Verbreitungsgebiet des KK erstreckt sich von Kueste zu Kueste. Leichte Variationen der Vollkorngewandung konnten beobachtet werden.
    • Im Alter von ca. 40 Jahren hat die Haarpracht ihren hoechsten Verfilzungsgrad erreicht und der KK verpuppt sich darin, um die Metamorphose zur Rechebochestrumbel einzuleiten.
    • Es gibt auch endemische Strumbelspezies, die Pyjamastrumbel. Diese zeichnet sich durch das tragen ihres charakteristischen Strumbelanzugs in der Oeffentlichkeit aus.
    • Weiterhin wird speziell Vietnam von Generaelen und Terroristen bevoelkert.

  • Menschliche Arbeitskraft ist in Asien generell sehr guenstig. Auf einer Grossbaustelle in Laos sahen wir beispielsweise 30 Mann die mit einer Eimerkette Beton in die oberen Stockwerke befoerderten. Fundamente werden per Hand ausgeschachtet - ausser wenn es regnet, dann ist natuerlich Feiertag. Maschinen sind viel seltenenr im Einsatz als bei uns. Ueberhaupt wird hier an jeder Strassenecke gebaut und gemacht. Ein Grossteil der Bevoelkerung sitzt allerdings auch nur rum. Es ist unmoeglich durch ein Dorf zu fahren, ohne vor jedem 3. Haus jemand herumsitzen zu sehen. Wir vermuten, dass es sich hierbei um staatlich bezahlte Rumlungeristen handelt. Betritt man ein Hotel oder Geschaeft von der Groesse eines Tante-Emma-Ladens, so findet man meist vier bis sechs "Mitarbeiter" beim Kartenspielen, Fernsehen oder Schlafen vor. Wovon einer aufspringt und sich nach den Wuenschen des Gastes erkundigt. Fuer einen auf Effizienz geeichten Europaer wirkt das sehr befremdlich.
  • Willy Wonka ist ein Arschloch!

  • Asiaten moegen es bunt. Und glitzernd. Am liebsten noch mit einer synthetischen Melodie im Hintergrund aus autobatteriebetriebenen Lautsprechern. Bruecken werden in intervallartig wechselnden Farben angestrahlt, Autos und Roller mit bunten LEDs verschoenert, Busse, Ampeln und Automaten dudeln, in Aktion gesetzt, Melodien und der Blinkvorgang wird mit Gepiepse untermalt.
Deshalb fuehlt die Regenbogenstrumbel sich hier vermutlich auch so wohl. Doch auch fuer unseren Alex waere natuerlich etwas schoenes mit dabei.